Mein Weg zum Yoga

Meine holistische und spirituelle Seite hält sich sehr in Grenzen, bin ich doch eher eine Person welche auf greifbares vertraut. Entsprechend skeptisch war ich, als mich eine Freundin fragte ob ich sie zum Yoga begleiten würde. Weil diese Freundin mir sehr nahe stand und ich versuche nichts zu verurteilen bevor ich es versuche, stimmte ich zu. Wenig motiviert und mit den üblichen Vorurteilen behaftet (Yoga sei langsam, langweilig, übermässig spirituell und sehr viel spürst-du-mich-fühlst-du-mich), begab ich mich zu meiner ersten Yogastunde überhaupt. Ich tauchte ab in eine mir völlig unbekannte Welt. Das Gefühl am Schluss der 60' Minuten Vinyasaflow und 15' geführte Meditation, unbeschreiblich.

So ganz plötzlich war der Lärm in meinem Kopf leiser geworden, ich spürte Muskeln von deren Existenz ich nicht mal wusste und fühlte mich ungewohnt ruhig und gut. Das war 2014.

Ich bin von Natur aus ein Neugieriger Mensch und wollte wissen ob das ein einmaliges, mehr zufälliges Erlebnis war oder dieser Zustand der inneren und äusseren Ruhe wieder erreicht werden kann. Also besuchte ich noch eine Yogastunde und noch eine und noch eine, bis Yoga ein fester Bestandteil meines Alltags wurde. Damals wusste ich noch nicht was Yoga, richtig Atmen und meditieren für einen Einfluss auf das Nervensystem haben kann, aber es gab mir Stabilität.

Yoga machte Phasen von Depressionen erträglicher, Atemtechniken half Panikattacken zu kontrollieren, Meditation lies innere Stimmen verstummen.

Yoga war eine Konstante, ein Tool wieder eine Verbindung zu meinem Körper herzustellen, ein Pol der Ruhe in stürmischen Zeiten. Über die Jahre praktizierte ich mal meh, mal weniger. Relativ bald war mir klar, dass ich anderen Menschen dieses Gefühl ermöglichen und Yoga näher bringen wollte. Seit meinem ersten Kontakt mit Yoga dauerte es acht Jahre bis sich der Moment eine Ausbildung als Yogalehrerin zu starten, richtig anfühlte.

Heute bin ich 550 Stunden zertifizierte Vinyasa-, Power- und Yinyoga Lehrerin.